Die Wiederbewaldung von Schadflächen wird zu einer der zentralen Herausforderungen in den nächsten Jahrzehnten, die durch einen Mangel an Saatgut deutlich verschärft werden könnte. Die Zukunft des Waldes liegt in einem winzigen Samenkorn. Dort sind alle Informationen gespeichert, die ein Baum für sein Wachstum braucht. Im Herbst wird es auf eine Reise geschickt und wenn die Umstände passen, fällt es auf fruchtbaren Boden und kann sich entwickeln. Die Klimaerwärmung stellt diesem Zyklus jedoch trockene Böden, zu hohe Temperaturen und noch weitere Hindernisse in den Weg. Erfolgt die Blüte der Bäume im Frühling früher als gewöhnlich, sind die Bestäuber vielleicht noch nicht bereit. Zudem ist auch das Risiko von Frostschäden höher. Trockenheit und Niederschlagsextreme wirken sich auf die Produktion und die Lebensfähigkeit von Pollen und Samen negativ aus. Bringt ein Baum trotz aller Widrigkeiten doch noch Samen hervor, kann es sein, dass sie an Keimfähigkeit eingebüßt haben. Der Mangel an Saatgut ist daher in Österreich und global eine ernsthafte Gefahr für
Wiederbewaldungsprojekte.