Mit Anfang Oktober hat unser sogenanntes forstliches Winterhalbjahr begonnen. Nach zwei Jahren, in denen wir dringend notwendige Preisanhebungen für unser Holz erzielen konnten, herrscht nun wieder Unsicherheit. Jedermann weiß mittlerweile über die rückgängige Bautätigkeit Bescheid, über die viel zu abrupte Steigerung der Zinsen, über die Kreditklemme usw. Ich habe aber wenig Verständnis, wenn zusätzlich zur bekannten Wirtschaftslage, Vertreter der Industrie die derzeitige Situation extrem negativ darstellen. Ich frage mich bei dem öffentlichen und lautstarken Jammern in allen Medien, wer die Zielgruppe der negativen Botschaften sein soll und was damit bezweckt wird? Diese Signale reichen bis zum kleinsten Waldbesitzer. Viele fragen sich bereits, ob es überhaupt einen Sinn macht, heuer Bäume umzuschneiden. Ob wir das Holz überhaupt vermarkten können? Das derzeitige Preisniveau trägt dazu bei, dass gerade beim Hauptversorger der Säge- und Papierindustrie, nämlich im Kleinwald, die Nutzungen der verbreiteten Stimmungslage angepasst werden. Gerade in schwierigen Zeiten sollte meines Erachtens mehr in positive Holzwerbung, Lobbying und auch in gute, gemeinsame Kommunikation der gesamten Branche investiert werden. Es ist sehr eng gedacht, wenn man da auch noch die Geldmittel hiefür kürzt. Kürzlich war ich bei der Verleihung der Steirischen Holzbaupreise. Wunderbare Projekte wurden vor den Vorhang geholt und jedes Einzelne hätte sich einen Preis verdient. Trotz der derzeitigen wirtschaftlichen Lage spürte man bei den vielen anwesenden Holzbaubetrieben die auf Vergleichszahlen basierte Hoffnung, dass sie die wirtschaftliche Delle besser durchtauchen können als der sogenannte Massivbau. Auch beim Holzcluster Steiermark setzt man auf Bioökonomie als die Zukunftsrichtung der Wirtschaft. Auch hier werden wir mit unserem Holz sehr prominent vertreten sein. Es stellt sich auch immer klarer heraus, dass wir die Herausforderungen der Zukunft - von der Klimaänderung bis zum gerechten Anteil an der Holzwertschöpfung - nur gemeinsam lösen können. Das ist auch das Generalthema unseres diesjährigen Waldbauerntages am 10. November 2023 in der Kreischberghalle im Bezirk Murau. “Vom Ich zum Wir - ein kluger Egoist kooperiert!” Näheres dazu im Blattinneren. Es wird eine tolle Veranstaltung für uns Waldbäuerinnen und Waldbauern werden. Ich freue mich,wenn ich viele von euch willkommen heißen darf.
Auf ein Wiedersehen freut sich Euer
Paul Lang
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