Waldverband aktuell 4/2019

Steirischer Waldbauerntag 2019
10. Oktober 2019
Lebensspender Wald
17. Oktober 2019
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Aus dem Inhalt

Schwerpunkte:
Frischholznachfrage trotz angespannter Marktlage, Gute Stimmung beim Waldverbandstag 2019, Die Entwicklung des Waldes als oberste Prioritat, Wald zu Wald Wanderung am Alpl, Waldverband Steiermark: Neuwahl des Vorstand, Studienreise 2019: Das Baltikum im Visier; AUSTROFOMA: Highlights und Innovationspreis 2019, Sicherheit und Gesundheit bei der Waldarbeit (Teil 2)

Vorwort (Obmann Paul Lang):

Obwohl die Steiermark derzeit zum Glück nicht unmittelbar von einem großen Schadereignis im Forst betroffen ist, spüren wir doch die Auswirkungen der Extremereignisse, welche rund um uns herum den Holzmarkt massiv beeinflussen. Der Frust der dortigen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer sowie der Ausfall der Fichte in den Gebieten gibt Anlass zur Sorge, ob in Zukunft überhaupt eine ausreichende Versorgung der Sägeindustrie möglich ist. Wir in der Steiermark schaffen es momentan noch, durch günstige Witterung und rascher Aufarbeitung von Schadholz, die Ausbreitung dieser „Seuche“ zu verhindern. Witterung kann man aber nicht beeinflussen.

Deshalb ärgert es mich und viele andere Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, wenn bestimmte Leute versuchen, die Schuld an diesen gewaltigen Schadereignissen in Mitteleuropa auf die Forstwirtschaft zu schieben. Wir hätten zu wenig geforscht, wir betreiben Monokulturen, wir zerstören den Wald durch schwere Harvester und Forwarder, wir betreiben Kahlschlagwirtschaft usw. Solche Ansagen bestimmter Leute sind unqualifiziert, entbehrlich und beleidigend für die vielen tausend Menschen, welche sich tagtäglich um unsere Wälder kümmern.

Des Weiteren setzt uns auch die CO2-Diskussion ordentlich zu. Plötzlich soll die Forstwirtschaft als einziger CO2-Speicher herhalten. Die Industrie möchte ungestraft ausstoßen und wir sollten dafür keine Bäume mehr umschneiden dürfen. Denn wer Bäume umschneidet, gilt als CO2-Emittent! Da braucht es noch viel Kraftanstrengung, diese Blödheit zu verhindern.

Die dritte Keule, die immer wieder gegen uns hervorgeholt wird, ist der Wunsch vieler sogenannter Naturschützer, den Wald außer Nutzung zu stellen. Ich hab mir solche Flächen in Nordrhein-Westfalen angesehen und mir sind noch immer die Tränen in den Augen der dortigen Förster in Erinnerung. Sie müssen zusehen wie die Wälder, die sie jahrzehntelang gepflegt haben, nun verrotten und auch die Industrie aus diesen Flächen keinen Rohstoff mehr beziehen kann. Diese Dinge beschäftigen uns sicher noch viele Jahre und sind nur durch Einigkeit in der Forstwirtschaft und mit einem starken Waldverband zu lösen.

Der Klimawandel und seine Folgen für unsere Wälder sind auch das Hauptthema unseres nächsten Waldbauerntages am 6. November 2019 in St. Peter am Ottersbach. Ich möchte Euch herzlich zu diesem „Feiertag“ des Steirischen Waldverbandes einladen.

Paul Lang

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