Als ich heuer im Jänner an der Stelle in meinem Vorwort über den Wert unseres Holzes schrieb, hatte ich noch keine Vorstellung davon, dass ein Monat später in Europa Krieg sein würde. Bei aller Tragik und mit tiefstem Verabscheuen der Gräueltaten muss man aber festhalten, dass ein längst überfälliger Sinneswandel der Menschen massiv beschleunigt wurde. Nämlich weg von Abhängigkeiten unplanbarer Machthaber, hin zu regionaler Versorgung. Egal ob bei Lebensmittel, Betriebsmittel oder Rohstoffen. Im Speziellen hat auch unser Holz dadurch ungemein an Wert gewonnen. Nicht zum billigsten Preis wird jetzt gekauft, sondern die Sicherheit der Versorgung wird jetzt eingepreist. Egal ob als Wertstoff für die Industrie und für den Bau oder als einzig nachwachsende Energierohstoff. Nun liegt es aber auch an uns Waldbesitzer:innen, dass wir klug und vorausschauend den Begehrlichkeiten gegenübertreten. Dies ist vor allem nur in einer starken Gemeinschaft möglich. Ich merke schon jetzt wie stark die Nachfrage nach langfristiger Versorgung geworden ist. Der Preis ist nicht mehr so wichtig, wie noch vor einem Jahr. Langfristige Planbarkeit ist ein wichtiges Kriterium für die abnehmende Industrie. Da ist man als Einzelner bald überfordert. Viele haben jetzt den großen Vorteil des Waldverbandes als professioneller Holzversorger der Industrie erkannt. Wir konnten Rekordmengen zu attraktiven Preisen für unsere Mitglieder vermarkten. Somit hat auch unser ländlicher Raum wieder an Bedeutung und Wert gewonnen. Viele wollen in der Nähe der Lebensmittel und der Energie wohnen und ziehen wieder auf das Land. Als Interessensvertreter für unsere Mitglieder werden wir auch stets den entsprechenden Ausbau einer modernen Infrastruktur einfordern. Seien es gute Straßen oder der Breitbandausbau. Diese Themen und viele Andere werden auch bei unserem großen Waldbauerntag am 3. September 2022 in Fischbach behandelt. Ich freue mich euch - nach vielen Videokonferenzen - wieder persönlich zu treffen und die Stärke des Steirischen Waldverbandes zu erleben.
Euer
Paul Lang
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