Waldmontag -Esche in Not

Waldmontag – Esche in Not
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Esche in Not

Seit rund 20 Jahren befindet sich das Falsche Weiße Stengelbecherchen (Hymenoscyphus fraxineus), welches vermutlich aus Nordost-Asien eingeschleppt wurde, in Europa auf dem Vormarsch. Im Jahr 2005 wurde der pilzliche Krankheitserreger des Eschentriebsterbens zum ersten Mal in Österreich nachgewiesen und kommt mittlerweile flächendeckend im gesamten Bundesgebiet vor. Die Krankheit schädigt befallene Bäume massiv und führt nach anfänglichen Zuwachsverlusten schließlich zum Absterben der Esche. Während wirtschaftliche Einbußen durch Zuwachsverluste an Altbäumen noch verkraftbar wären, ist der flächige Ausfall über alle Altersklassen hinweg ein großes Problem und gefährdet eine nachhaltige Waldwirtschaft mit Esche und die Art als solches.

Etwas mehr als zehn Jahre nach dem Auftreten erster Symptome des Eschentriebsterbens in Österreich startete das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) 2015 gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) das Projekt „Esche in Not“, um resistente Eschen in stark betroffenen Waldbeständen in ganz Österreich zu lokalisieren, deren Krankheitsresistenz unter hohem natürlichen Infektionsdruck im Rahmen einer Nachkommenschaftsprüfung im BFW Versuchsgarten Tulln (NÖ) zu erheben und Exemplare mit herausragender Resistenz und erwünschten forstlichen Merkmalen für die weitere Resistenzzüchtung auszuwählen.