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Unseren Wald bearbeiten wir selbst

Mit einer Waldfläche von 24 Hektar gehört der Betrieb der Familie Voit vlg. Hammerlipp auf der Schemerlhöhe östlich von Graz zu einem der größeren Waldbesitzer in dieser Gegend. Die Waldarbeit ist die Lieblingstätigkeit von Betriebsführer Rupert Voit und wird daher von ihm und seinem Sohn selbst durchgeführt. Der Hauptanteil der Arbeitsleistung übers Jahr gesehen, gehört natürlich der Landwirtschaft. Es wird ein Ackerbaubetrieb mit Schweinezucht und Rindermast betrieben, auch Kernöl wird produziert und direkt vermarktet.

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er Winter gehört dem Wald

Der Winter gehört allerdings voll und ganz dem Wald. Die gesamte Holzernte am Betrieb der Familie Voit wird vom Betriebsführer Rupert und seinem Sohn selbst durchgeführt. Das ist die Haupttätigkeit im Winter, womit das Arbeitseinkommen in der Familie bliebt. Der Einschlag beträgt rund 150 fm jährlich und dies auf insgesamt zwölf getrennten Waldflächen, was die Bewirtschaftung nicht ganz einfach gestaltet. Die Holzernte passiert in erster Linie im Sortimentsverfahren, motormanuell geschlägert und ausgeformt und mit dem Krananhänger an die LKW-befahrbare Forststraße transportiert. Voraussetzung dafür ist natürlich ein entsprechendes Netz an Schlepperwegen, welches in diesem Betrieb auch vorhanden ist. Der große Vorteil liegt darin, dass kleinflächig und bestandesschonend gearbeitet werden kann. Dem Betriebsführer ist das sehr wichtig, dass bei der Holzernte die Schäden so gering wie möglich gehalten werden. Indem man es selber macht, ist das garantiert. Noch wichtiger ist das beim Laubholz, da hier keine Massenware, sondern Qualität erzeugt werden muss. Die qualitätsmäßigen Preisunterschiede sind beim Laubholz wesentlich größer als beim Nadelholz. Wesentliches Augenmerk wird schon auf die Jungwuchs und Dickungspflege gelegt, bei der auch Betriebsführerin Ingrid mit der Motorsense im Wald öfter anzutreffen ist. Was in dieser Phase versäumt wird, ist nur mehr sehr schwer aufzuholen, vor allem was die Qualität betrifft. Es wird versucht, öfter, aber nicht so stark in einen Bestand einzugreifen, was natürlich nur durch die Arbeit in Eigenregie möglich ist.
Wenn im Winter noch Zeit bleibt, so werden auch Akkordantentätigkeiten in der näheren Umgebung für andere Waldbesitzer durchgeführt.

Dem Käfer keine Chance geben

Obwohl der Betrieb auf einer Seehöhe von nur rund 550 m liegt, die Sommer immer heißer und trockener werden und auch einige Fichtenreinbestände aus den 70-iger Jahren vorhanden sind, gab es in den letzten Jahren kaum Probleme mit dem Borkenkäfer. Ständige Kontrolle und rasches Handeln ist angesagt. Sobald sich ein Käferbaum bemerkbar macht, wird dieser umgehend eliminiert und mögliche befallene Bäume im Umkreis großzügig mitgenommen. Aber auch der Umbau der reinen Fichtenbestände in naturnahe, standortangepasste Mischbestände spielt diesbezüglich eine große Rolle und macht sich zunehmend bezahlt. Die Fichte im Reinbestand wird in dieser Höhenlage die Umtriebszeit nicht mehr erreichen. Ein entsprechender Nadelholzanteil ist allerdings gewünscht, somit wird verstärkt versucht, an geeigneten Standorten die Tanne statt der Fichte zu fördern und zu forcieren, was angesichts eines entsprechenden Wildstandes nicht ganz einfach ist. Hier sind dann künstliche Schutzmaßnahmen unumgänglich.

Arbeiten mit der Natur - Kahlschlag gibt´s keinen

Im Betrieb der Familie Voit wird kaum ein Bäumchen gesetzt, hier wird auf die Natur gesetzt. Kahlschläge werden so gut wie keine gemacht. Mit einzelstammweiser Entnahme werden die älteren Bestände plenterartig bewirtschaftet. Die Natur trägt das restliche dazu bei und bringt die Verjüngung von selbst. Horizontal und vertikal strukturierte Bestände sind das Ziel für die Zukunft, denn diese sind stabiler und zukunftssicherer. Denn die Klimaveränderung mit all ihren Folgen ist unbekannt. Eine breite Palette an standortstauglichen Baumarten wird daher angestrebt. Der Fichtenanteil beträgt derzeit rund 30 Prozent. Dieser Anteil soll noch weiter reduziert und durch andere Baumarten ersetzt werden. Im Nadelholzbereich wird hier auf die Tanne gesetzt, welche doch stabiler als die Fichte ist und am richtigen Standort auch von der Wuchsleistung besser ist. Weitere gewünschte Mischbaumarten, die die Natur nicht zustande bringt, werden künstlich ergänzt.

Holzvermarktung heißt WWG

Die Holzvermarktung erfolgt seit vielen Jahren schon ausschließlich über die WWG Graz Ost. Rupert Voit ist hier Geschäftsführer und auch Waldhelfer. Gemeinsam mit der WWG Kaiserwald werden an die 20.000 fm Rundholz zu den richtigen Abnehmern disponiert. Als Profi des Laubholzes ist Rupert Voit auch für die Vermarktung, Vermessung und Klassifizierung des Laubholzes der WWG zuständig. Vom eigenen Betrieb wird ausschließlich Sägerundholz vermarktet und hier wird das Motto gelebt: „Das richtige Holz zum richtigen Abnehmer“, das ist der große Vorteil der WWG. Industrie- und Energieholz werden schon seit vielen Jahren nicht mehr verkauft, sondern am eigenen Betrieb verbraucht. Der Großteil dieses Holzes wandert in die Hackschnitzelanlage am Hof, welche neben der Wärmeversorgung des Wohnhauses auch die eigene Getreide- und Kürbiskerntrocknung versorgt. Das restliche Energieholz findet ihren Abnehmer im Heizkraftwerk Vasoldsberg. Dieses hat eine Leistung von 400 KW. Als Obmann und Initiator dieses Heizkraftwerkes leistet Rupert Voit einen wesentlichen Beitrag, dass nicht nur das eigene Energieholz, sondern auch jenes vieler Waldbesitzer aus der Region auf kurzem Wege einer optimalen Wertschöpfung zugeführt wird.