Die Arbeit im Wald ist eine schöne, aber auch gefährliche Arbeit. Jedes Jahr verunglücken tausende Menschen dabei. Das Tragen von persönlicher Schutzausrüstung kann so manche Verletzung verhindern oder zumindest vermindern.Dass dieselbe auch ein Mindestmaß an Pflege benötigt, darf allerdings nicht außer Acht gelassen werden.
Die NÖ Landarbeitsordnung definiert in unmissverständlicher Weise die PSA für die Arbeit im Walde:
• Waldarbeiterschutzhelm mit Gesichts- und Gehörschutz
• anliegende Arbeitsbluse mit Signalfarbpartien
• Schnittschutzhose
• geeignete schwingungsmindernde Handschuhe
• Sicherheitsschuhe mit Schnittschutzeinlage (Forstsicherheitsschuhwerk)
Eines der wichtigsten Bestandteile der PSA ist der Waldarbeiterschutzhelm, er schützt den Kopf und somit auch das Gehirn in erster Linie vor herabfallenden Gegenständen. Da dieser zumeist aus Kunststoff gefertigt wird, ist seine Verwendungsdauer begrenzt. Um diese zu bestimmen, kann der Innenseite der Helmschale das Produktionsdatum, der Gebrauchsanleitung die maximale Gebrauchsdauer entnommen werden.
Um diese Dauer nicht unnötig zu verkürzen sind folgende Ge- und Verbote einzuhalten:
• Reinigung der Helmschale niemals maschinell (etwa mittels Hochdruckreiniger)
• Den Helm ausnahmslos in Handwäsche mit lauwarmem Seifenwasser (max. 30°C) reinigen
• Bringen Sie den Schutzhelm nicht mit lösungsmittelhaltigen oder aggressiven Stoffen sowie Säuren, Ölen, Kraftstoffen oder ähnlichem in Kontakt
• Lagern Sie den Helm bei guter Durchlüftung möglichst dunkel (UV-Strahlung vermindert die Haltbarkeit)
• Ein Berühren mit spitzen oder scharfen Gegenständen ist zu vermeiden
• Das anbringen von Klebestreifen, Klebstoff oder selbstklebenden Etiketten sowie das Lackieren des Helmes ist verboten
Vor jedem Gebrauch ist der Schutzhelm auf Rissbildung und Farbveränderungen zu untersuchen und gegebenenfalls zu tauschen. Nach einer mechanischen Beanspruchung (etwa Sturz oder Schlag auf das Schutzmittel) oder nach Ablauf der Gebrauchsdauer ist der Helm auf jeden Fall zu ersetzen. Diese entnehmen Sie bitte wie oben schon erwähnt der dem Helm beiliegenden Gebrauchsanleitung.
Sie schützt vor Verletzungen mit der Motorsägenkette in erster Linie im Beinbereich. Als Schnittschutz dient eine Schicht aus mehreren feinen, reißfesten und lose miteinander verwebten langen Fasern, die in mehreren Lagen zwischen dem inneren und dem äußeren Hosenstoff eingearbeitet ist. Wird nun in die Schnittschutzeinlagen eingeschnitten, so werden Fasern ausgezogen. Diese wickeln sich um das Antriebsritzel der Motorsäge und blockieren somit die Sägekette im Bruchteil einer Sekunde.
Wie beim Helm ist auch hier die Gebrauchsanleitung sorgfältig zu lesen. Aus dieser Anleitung sind Gebrauchsdauer und Pflege ableitbar. Da beim Gebrauch regelmäßig Schweiß und Öl in den Schnittschutz eindringen und dieser Schmutz die Fasern verkleben kann, ist die Hose regelmäßig zu waschen. Bei täglicher Benützung und durchschnittlicher Verschmutzung wird ein wöchentlicher Waschvorgang empfohlen. Maschinenwäsche ist grundsätzlich zulässig. In jedem Fall dürfen Schnittschutzhosen nicht zu heiß gewaschen werden.Untersuchungen der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg, Baden-Württemberg, aus dem Jahre 2014 auf dem dort stationierten Prüfstand haben gezeigt, dass durch oftmaliges Waschen erstens ein Schrumpfungsvorgang der Einlagen von statten geht, es aber zweitens zu einer Erhöhung des Auszugswiderstands der Schnittschutzfäden kommt. Diese Erhöhung hat auf dem Prüfstand zu einer Verbesserung der Schnittsicherheit des Schnittschutzes geführt. Somit steht das Forschungsergebnis im Widerspruch zur Erkenntnis einer Arbeit aus dem Jahre 2001 (Wichmann S, 2001), in der ebenfalls der Zusammenhang von Waschvorgängen zur Schnittsicherheit von Schnittschutzhosen und dem Fadenauszugswiderstand thematisiert wurde.Das unterschiedliche Ergebnis beider Publikationen ergibt sich offensichtlich aus der Tatsache, dass im Jahre 2001 vorwiegend Schnittschutzeinlagen aus Polyamid und im Jahre 2014 vorwiegend neuere Einlagen aus Polyester getestet wurden.
Ist in die Schnittschutzeinlage eingeschnitten worden, so ist die Schnittschutzhose zu tauschen. Wurde nur der Hosenstoff, also das Deckgewebe, angeschnitten, so kann durch oberflächliches Vernähen die Hose repariert werden.
Schnittschutzhosen dürfen laut Gebrauchsanleitung nicht maschinell getrocknet werden, da sich der Schleudervorgang negativ auf die Schnittsicherheit des Schnittschutzes auswirken kann. Nach dem Waschgang muss die Hose hängend getrocknet werden. Da sich ultraviolette Strahlung negativ auf die Schnittschutzeinlagen auswirkt, darf sie beim Trocknungsvorgang nicht auf links gedreht werden.
Auch für diesen Teil der persönlichen Schutzausrüstung gibt es Gebrauchsanleitungen zur richtigen Pflege. Generell kann gesagt werden, dass Lederschuhe regelmäßig gereinigt werden sollen. Dabei ist darauf zu achten, dass dies nicht maschinell etwa mit Hilfe eines Hochdruckreinigers erfolgt. Um die Lebensdauer nicht einzuschränken und die Wasserdichtheit zu gewährleisten wird ein regelmäßiges Wachsen empfohlen. Schnittschutzschuhe aus Leder dürfen nur langsam getrocknet werden, ein entsprechender Abstand zu heißen Heizkörpern ist daher einzuhalten.
Kontakt: FR Dipl. Ing. Michael Gruber , Fotos: LK NÖ/Forst