August Pierer gilt als frühzeitiger Wegbereiter der regionalen Forstaufschließung in bäuerlichen Betrieben durch sein eigenes Beispiel in seinem Wald. Er stellte die Bewirtschaftung von der reinen Kahlschlag - Wirtschaft um hin zur Einzelstammnutzung unter besonderer Förderung der Mischbaumarten, auch in Zeiten einer lokalen Rotwildüberhege durch einige benachbarte Großreviere.
M it dieser Einstellung, auch unter schwierigen Bedingungen seine waldbaulichen Ziele umzusetzen, wurde der Betrieb Pierer in der Region zum anerkannten Leitbild für viele Betriebe mit ähnlicher Struktur.
Der Betrieb wird als Vollerwerbsbetrieb geführt, wobei der Schwerpunkt eindeutig in der Bewirtschaftung des Waldes liegt. Die Landwirtschaft wird zunehmend arbeitsextensiver betrieben um das geringe Einkommen aus der Landwirtschaft auf weniger Arbeitszeit aufzuteilen. Die Stundensätze, die man im eigenen Wald verdienen kann stehen in keinem Verhältnis zu jenen in der Landwirtschaft. Die Waldarbeit wird großteils durch den Betriebsführer erledigt, nur bei Arbeitsspitzen wird auf die bewährte Nachbarschaftshilfe zurückgegriffen. Der jährliche Holzeinschlag beträgt 4 bis 6fm/ha Waldfläche. Der Anteil der Vornutzung beträgt ca. 60% des Gesamteinschlages, der bei ca. 600fm/Jahr liegt.
Im Interesse eines ausgeglichenen Altersklassenverhältnisses wurden die stark geschälten Stangenholzbestände nicht gänzlich abgetrieben, sondern eine behutsame Einleitung von Kunst- und Naturverjüngung vorangetrieben. So soll der Altersklassenwald langsam in einen Dauerwaldbetrieb übergeführt werden. Mischbaumarten werden zum Teil künstlich eingebracht und mit Einzelschutz gegen Verbiss geschützt. Als weitere wirksame Maßnahme zur Verbissminimierung werden gezielte Vorlichtungen zur Äsungsverbesserung durchgeführt.
Herr Pierer der die HBLA Raumberg absolviert hat und bezirksweit als vorbildlicher Waldbauer gilt, war auch maßgeblich an der Gründung der sehr gut funktionierenden Waldwirtschaftsgemeinschaft Bruck/Mur beteiligt, als deren Sprecher er tätig war.