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Gerhard Hirtler, Frohnleiten

Unter schwierigen Rahmenbedingungen die Zukunft gestalten

Der Betrieb Hirtler umfasst eine Gesamtfläche von 146 ha (inkl. Betrieb der Schwiegereltern); davon sind 126 ha Wald und 20 ha landwirtschaftliche Nutzfläche.

G erhard Hirtler musste nach dem frühen Tod des Vaters schon in jungen Jahren im eigenen Betrieb Hand anlegen. Noch heute ist er seiner Mutter dankbar, dass sie ihm eine solide Ausbildung ermöglicht hat. Die Waldwirtschaft ist eindeutiger Betriebsschwerpunkt im Betrieb Hirtler, 70 % des Betriebsergebnisses werden aus dem Wald erwirtschaftet. Bei einem jährlichen Einschlag von ca. 400 fm kommen ungefähr 50 % (200 fm) aus der Vornutzung.

Waldbauerngemeinschaft Frohnleiten

Genaue Überlegungen und gezielte Argumentationen helfen Hirtler nicht nur in seinem Betrieb, sondern auch bei überbetrieblichen Aktivitäten in der „Waldbauerngemeinschaft Frohnleiten“. Gegründet wurde die Waldbauerngemeinschaft 1992. Im Rotationsprinzip wechseln die Funktionen jährlich. 1995 war Gerhard Hirtler Obmann. Ziel der Gemeinschaft ist der Erfahrungs- und Meinungsaustausch, der gemeinsame Betriebsmitteleinkauf und die gemeinschaftliche Holzvermarktung.

Kein Schema bei der Waldbewirtschaftung

In seinem Wald wendet Hirtler, wo immer es möglich ist, die Einzelstammnutzungen an. Aber auch Schirmhiebe und kleine Schläge im Steilgelände sind nicht tabu.

Vermarktung

Beim Vermarkten legt er in erster Linie Wert auf exakte Sortierung. „Ich sortiere sehr genau und forme kundengerecht aus, da kann man sich etwas holen“. Um dafür auch entsprechend ausgerüstet zu sein, baute sich Gerhard Hirtler selbst einen passenden Anhänger. Er konstruierte auch seinen Seilkran, um für die Bewirtschaftung seiner steilen Gräben jederzeit ein Gerät nach individuellen Bedürfnissen zur Verfügung zu haben.

Brennholz – Der Kunde ist König

Auch bei Brennholzvermarktung setzt Gerhard Hirtler neue Akzente. Im Jahr werden ca. 150 rm Hartbrennholz vermarktet. Für Gerhard Hirtler ist der Absatz von Hartholz in keiner Krise, problematisch sei der Absatz von weichem Brennholz. Um hier bessere Absatzmöglichkeiten zu finden, war er auch Mitinitiator eines 120 KW-Heizwerkes in dem jährlich ca. 250 Srm Waldhackgut verheizt werden. Solche Kleinanlagen müssten zukünftig noch mehr forciert werden, um mindere Holzqualitäten, die auch in der Papierindustrie immer weniger absetzbar werden, verwerten zu können“. Gerhard Hirtler ist sicherlich ein Vorbild für viele Betriebe, wie man auch unter schwierigen Rahmenbedingungen die Zukunft erfolgreich meistern kann.