Welche Darstellung kann die Verbindung zwischen Wald und Stadt symbolisieren? Wie könnte eine Skulptur dafür aussehen? Wer schafft uns dieses Kunstwerk? Viele Gedanken begleiteten uns in den darauffolgenden Tagen und es verging sehr viel Zeit. Bis wir mit Peter Knoll, einem freischaffenden Künstler aus dem oststeirischen Pischelsdorf ins Gespräch kamen. Insider kennen das Künstlerehepaar Knoll – mit dem Stadtkern von Graz, einer übergroßen Darstellung eines Pfirsichkerns aus Bronze oder mit dem Heiligen Bartholomäus, einer Steinskulptur vor der Stubenberger Kirche, schufen sie besondere Kunstwerke. Unsere Idee und unsere Überlegungen begeisterten Peter Knoll und er kreierte sehr rasch ein Modell. Die Idee bekam etwas Greifbares, etwas Konkretes. Es war der 18. Oktober und es blieben uns noch 21 Tage bis zum Waldbauerntag.
Uns allen war klar, dass die Skulptur einem ihrer Aussage entsprechenden Standort am Steiermarkhof erhalten muss. Kulturreferent Baumgartner zeigte sich sehr interessiert und ließ sich von unserer Begeisterung für dieses Kunstwerk anstecken. Schließlich fanden wir gemeinsam im Park neben dem Haupteingang einen wunderschönen Platz zwischen den Bäumen. Sehr wichtig erschien uns, dass die Skulptur Jahre an ihrem Platz stehen bleiben kann. Besonders auch deswegen, damit die Besucher die Alterung der Skulptur, insbesondere des Holzes, miterleben können.
Die Skulptur besteht aus verschiedenen natürlichen Bestandteilen. Die Vorgaben vom Künstler klangen relativ einfach – ein Fundament aus Naturstein, zwei große Kanthölzer aus unterschiedlichen Hölzern mit einem Querschnitt von 60 cm Breite, 30 cm Höhe und einer Länge von jeweils einem Meter und ein übergroßer Nagel aus rostfreiem Stahl. Wir haben zwar in der Steiermark einige Starkholz Sägewerke, aber Rundholz mit einem Durchmesser von fast einem Meter zu finden gestaltete sich sehr schwierig. Beim Bandsägewerk Kriegl in Wettmannstätten und dem Starkholz Sägewerk Prein in Trofaiach fanden wir das richtige Holz und auch die richtigen Partner zum Schneiden des Holzes. Damit ergaben sich weitere Botschaften der Skulptur – eine Verbindung zwischen einer Eiche, Laubholz aus der Südsteiermark und einer Tanne, Nadelholz aus der Obersteiermark.
Wir benötigten aber auch eine Zimmerei, die uns mit einer Bandsäge das große Loch in die Kanthölzer schnitt, mit einer Oberfräse die Linien fräste und beide Teile miteinander verband. Es lag für uns nahe, die Zimmerei Pirker aus Möderbrugg zu kontaktieren. Denn dieses Unternehmen zeichnet verantwortlich für den Neubau des Bürogebäudes aus Holz am Steiermarkhof, dem neuen Standort des Waldverband Steiermark. Unkompliziert gestaltete sich die Zusammenarbeit mit Gernot Pirker, dem Juniorchef des Unternehmens und mit einer Selbstverständlichkeit unterstützte er diese Idee und trug mit seinem Wissen und den Arbeitskräften seines Unternehmens zum Gelingen der Skulptur bei. Folglich legten die Kanthölzer Wege quer durch die Steiermark zurück – von Wettmannstätten und Trofaiach nach Möderbrugg im Murtal und wieder zurück in unsere Landeshauptstadt.
Einen weiteren Weg, von der Oststeiermark in das steirische Zentrum nach Graz , nahm die Basis der Skulptur, der Fundamentstein vom Steinbruch Hofer aus Stubenberg. Michael Hofer unterstützte beim Auswählen des Steins. Mit seinem Kran LKW wurde der Stein nach Graz transportiert. Spontan stellte das Transportunternehmen Hierzmann aus Unterpremstätten einen Kran LKW zur Verfügung um den Stein zu versetzen und die Skulptur aufzusetzen. Ein naturgebrochener Quarzit aus dem Osten verbindet nun die Erde am Steiermarkhof mit dem Holz aus dem Süden und dem Norden.
Schließlich fehlten nur mehr die Metallteile für die Skulptur: Der Nagel als Element, welches der Bürgermeister der Stadt Graz symbolisch als Verbindung zwischen Wald und Stadt beim Steirischen Waldbauerntag 2017 einschlägt und die Beschriftung der Skulptur aus Edelstahlbech. Der Schmied Johann Poller aus Groß Steinbach fertigte aus rostfreiem Stahl dieses 1,5 Meter lange Kunstwerk, welches wohl als Nagel Einzigartiges darstellt. Wolfgang Stering von Metallbau und Baumaschinenverleih Stering aus Voitsberg erklärte sich spontan bereit, für die Beschriftung ein Edelstahlblech zur Verfügung zu stellen. Das Aufbrennen der Beschriftung mittels Laser erledigte Christian Soucek von den Laserprofis aus Graz innerhalb kürzester Zeit.
Mit dem Zusammenbau des Kunstwerkes und dem Aufstellen am Steiermarkhof am 3. November, 5 Tage vor dem Waldbauerntag 2017, beendeten Peter Knoll und der Waldverband Steiermark eine beispielgebende Zusammenarbeit. Nur mit der unkomplizierten Unterstützung vieler Beteiligter war es möglich, diesen Weg von der Idee bis zum fertigen Kunstwerk in einem sehr knappen Zeitraum zu gehen.