S chon nach der Landung am Flughafen von Helsinki spürt man sofort, dass man hier seinen schnellen Schritt um einige km/h zurück drehen muss. Schnell geht hier gar nichts und doch geschieht alles zur besten Zufriedenheit.
Bei der ersten Fahrt in den Wald spürt und sieht man die wilde Natur, die Freiheit und die unendliche Weite und doch ist alles optimiert und geregelt.
Wir landen bei einer Blockhütte am See, natürlich mit eigener Saunahütte, trinken Bier und essen Elchgulasch. Wir sind fasziniert von der Ruhe, fernab vom Lärm der Großstadt, obwohl wir hier nur wenige Kilometer entfernt sind. Wir reden und fachsimpeln, lachen und spüren sofort die Offenheit unserer Gastgeber. Ja, das ist Finnland.
In einer Woche Exkursion durften wir viel erleben und lernen. Angefangen von Holzbeschaffungs-Organisationen wie dem Waldverband, über Forstbewirtschaftungsmethoden von Gentechnik – Herkunft – Pflanzung – Durchforstung bis hin zur Nutzung. Wir waren in Zellstoffwerken, Sperrholzproduktionen, Bioenergie und Fernwärmewerken, Traktoren- und Harvesterproduktionen, sowie einen Biobauernhof mit Biererzeugung, aber auch Kultur und Sportanlagen waren dabei. Unser Übersetzungs Guide Martin erzählte uns viel vom Leben in Finnland und brachte uns die Seele der Menschen hier näher.
Nach 3000 km Rundreise haben wir viel gesehen, doch nicht einmal die Hälfte dieses Landes erlebt.
Persönlich nehme ich von dieser Reise sehr viel mit. Forstlich gesehen habe ich viel gelernt, was ich als erstes für unseren Forst in Österreich heraus nehmen kann ist: Wir müssen viel mehr durchschneiden und die Stammzahlen reduzieren, jeder Baum braucht Platz zum Wachsen. Das Zweite sind die Herkünfte der Pflanzen, nur so kann unser Wald „Klimafit“ werden und wir können die Umtriebszeiten verkürzen. Und das Dritte ist das Logistik-Computerprogramm, welches unsere Geschäftsführer und Waldhelfer schlagkräftiger werden lassen.
Eines hat mich sehr berührt, und wir können stolz auf unseren Waldverband und seine Mitglieder sein, eine so stimmige, interessierte und lustige Reisegesellschaft habe ich noch nie erlebt.
In diesem Zuge möchte ich mich bei Kurt Ramskogler für die erstklassige, fachliche Führung und Kompetenz sowie den Kontaktadressen bedanken.
Das Herz dieser Reise war aber unser Max Handlos, der mit seiner Ruhe und Gelassenheit ein super tolles Programm für uns gestaltet und organisiert hat. Bei Ihm wirkt alles so leicht, doch ich weiß wie viel Vorbereitung dahinter steckt. Max - vielen, vielen Dank.
In meinen Gedanken geht es noch wild hin und her und ich muss noch viel von dieser Reise verarbeiten. Doch weiß ich eines schon jetzt: Ich werde viel von dem Erlebten und Gelernten in meine Arbeit beim Waldverband einbringen.
Ich freue mich schon auf die Umsetzung!
Euer Rupert Liebfahrt