Wert oder Preis? Wie bereits Oscar Wilde treffend erkannt hat, kennen die meisten Menschen nur den Preis der Dinge, nicht aber deren Wert. Gerade das abgelaufene Jahr hat aber gezeigt, dass Waldbauern und -bäuerinnen anscheinend anders "ticken". Wegen der hohen Nachfrage nach Rundholz haben sich viele Einkäufer und Holzhändler bei unseren Waldbesitzer*innen die Türklinke in die Hand gegeben. Dennoch haben wir unseren Mitgliederstand erfreulicherweise erhöhen können. Was mich besonders freut ist der Umstand, dass wir auch eine Rekordmenge an Holz vermarkten konnten. Viele schätzen die Kompetenz, die Sicherheiten und den optimalen Preis über die gesamten Sortimente, wenn sie uns ihr Holz anvertrauen. Das sind die Werte für die wir stehen. Gerade weil wir in schwierigen Zeiten neue Wege der Kommunikation und Information gemeinsam mit der FAST Pichl entwickelt haben, ist uns eine sehr positive WERTschätzung zuteil geworden. Vor allem im Bereich der Kommunikation ist noch viel zu tun. Natürlich intern, unter unseren Mitgliedern sowie auch extern. Stichwort Politik (z. B. Außernutzungstellung), zur Bevölkerung aber auch zu anderen Wirtschaftssektoren (z. B. Freizeitwirtschaft). Das kostet natürlich auch Geld - somit kommen wir zum Preis. Wir haben im Landesvorstand beschlossen, dass wir einen kleinen Teil davon auch über eine moderate Erhöhung des Mitgliedsbeitrags finanzieren. In einigen Regionen wurde dies bereits bei den Jahreshauptversammlungen durchwegs einstimmig beschlossen. Danke! Gerade diese Stärke, dass wir selbst immer eine Kraft entwickeln, um für uns mit einer Stimme zu reden oder am Markt so stark auftreten zu können, macht den Wert einer Organisation aus. Die Sägeindustrie musste im Vorjahr erkennen, dass in Zukunft ein niedrig gehaltener Holzpreis wenig ökonomischen Vorteil bringt, sondern eine sichere Versorgung mit heimischen Holz einen unverzichtbaren Wert darstellt. Dieser Wert wird entscheidend für einen sicheren Standort sein und kann nur über passende Preise für die heimische Forstwirtschaft erreicht werden. Im Blochholzbereich geht es langsam in die richtige Richtung. Der Industrieholzsektor muss unweigerlich nachziehen. Möge der Holzabsatz weiter so boomen. 2022 könnte ein gutes Jahr für die Steirische Forst- und Holzwirtschaft werden. Das wünsche ich Ihnen allen und natürlich ganz viel Gesundheit! Euer
Paul Lang
Lesen Sie darüber und noch vieles mehr in unserer neuen Ausgabe!