„Eigentum heißt Verantwortung für unsere Kinder, heißt Verantwortung für unsere nächsten Generationen!“ Unisono erklären Maria und Peter Haberl ihre Einstellung zur Land- und Forstwirtschaft und lassen an ihrer Überzeugung keine Zweifel aufkommen.
E ingebettet in der Krümmung der Mur zwischen Leoben und St. Michael in der Obersteiermark finden wir den Einödmoarhof. Einerseits liegt der land- und forstwirtschaftliche Betrieb von Maria und Peter Haberl richtig idyllisch, andererseits doch sehr eingeschränkt zwischen Fluss und Autobahn.
„Was wir haben, bewirtschaften wir und wenn die Ernte in der Landwirtschaft geringer ausfällt, dann wird eben die Anzahl der Tiere reduziert.“ Während des Gesprächs bei Familie Haberl spüren wir die Grundeinstellung der Familie: Freude an der Arbeit. Und diese Freude gepaart mit Konsequenz und dem Stehen zu Entscheidungen macht den Erfolg aus. Bei wichtigen Entscheidungen einerseits kritisch hinterfragen, ob wir noch etwas besser machen können. Aber wenn die Entscheidung fällt, diese dann auch mittragen. Haberl merkt auch an, dass es besonders in der Forstwirtschaft auf Grund des langen Produktionszyklus besser ist, nicht jede Modeerscheinung mitzugehen. Die Natur zeigt es uns vor und gerade darauf sollen wir vertrauen.
Innovation stand und steht am Einödmoarhof ständig auf der Tagesordnung. Bereits im Jahr 1994 entschied Haberl sich für den Ankauf eines Krananhängers, dem ersten in der Region. Für den Forstwirt stellt dieses Gerät einen unverzichtbaren Bestandteil in der Forstarbeit dar. Neben dem Sortieren, Wegräumen und Vorführen kann das Rundholz direkt zum Abnehmer gebracht und die Übernahme gleich selber kontrolliert werden. Auch bei der Gründung der Wärmeliefergenossenschaft in Leoben Hinterberg brachte sich Familie Haberl ein. Peter Haberl agierte auch als Aufsichtsrat und wer die wirtschaftlichen Zahlen dieses Heizwerkes besser kennt, weiß, wie umsichtig dort agiert wird.
Die Zielrichtung im Waldbau besteht eher im 2-schichtigen als im Plenterwald. Großes Augenmerk legt Peter Haberl auf die Förderung der Naturverjüngung, die durch Saumschläge Raum für die Entwicklung bekommt. Als Wermutstropfen der geschlossenen Wälder sieht Haberl, dass die Lärche als Naturverjüngung verloren geht. Nur der Kahlschlag und das Setzen der Lärchen erhöhen den Anteil. Allerdings entstehen beim Aufbringen der Lärche durch den Schutz gegen Rehbock und Schneedruck enorme Kosten. „Aber die Lärche verspricht Stabilität im Bestand und muss daher gefördert werden“ so die Einstellung vom Einödmoarbauer. Durch die eigene Bejagung kann der Wilddruck niedrig gehalten werden und ermöglich das Aufkommen der Tannen und Laubhölzer aus der Naturverjüngung. Ahorn, Esche, Buche oder Ulme werden auch, wo notwendig, gepflanzt und unter Schutz gebracht. Haberl steht zu Naturschutz und Biodiversität, allerdings muss das wirtschaftliche Überleben gesichert sein. Der wirtschaftliche Erfolg des Betriebes sichert die Existenz einer ganzen Familie.
Seit der Gründung des Waldverbands Leoben im Jahr 1993 ist der Betrieb Mitglied, Peter Haberl gestaltete jahrelang als Vorstandsmitglied aktiv die Entwicklung des Waldverbands Leoben mit. Besonders die Abwicklung des operative Geschäftes durch die Waldverband Steiermark GmbH wurde sehr kritisch hinterfragt. Die Besicherung wird als wesentlichster Punkt ins Treffen geführt aber auch die Kontrollmöglichkeiten. Allerdings kontrollieren die Haberls nahezu jede Fuhre bei der Übernahme selber. Liegt der Einödmoarhof doch sehr nahe an den Abnehmern Mayr-Melnhof und Prein. Maria Haberl drückt abschließend sehr überzeugend aus:
„Schon gut, dass wir ihn haben – den Waldverband!“